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Ein Bischofswort in der Zeitung soll schon etwas Besonderes sein.

14. Februar 2012 in Interview, 10 Lesermeinungen
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KATH.NET-Exklusiv-Interview mit Matthäus Fellinger, Chefredakteur der Linzer Kirchenzeitung: „Die zehn Gebote sind auch für einen Kirchenzeitungsjournalisten ein guter Maßstab“ – Von Roland Noé


Linz (kath.net/rn)
kath.net: Im Dezember wurden die aktuellen Zahlen der ÖAK (Österreichischen Auflagenkontrolle) veröffentlicht. Aus der geht hervor, dass die Linzer Kirchenzeitung (LKZ) derzeit noch ca. 33.000 Abos hat, jährlich aber etwa 1000 Abonnenten verliert. Im Vergleich mit anderen österreichischen Kirchenzeitung hat die LKZ aber trotzdem noch erstaunlich viele Abos. Was sagen Sie zu den Zahlen und zur Entwicklung der LKZ in den letzten Jahren?

Fellinger: Dass es Printmedien – und auch kirchliche Printmedien – heute nicht einfach haben, will ich nicht schönreden. Dass es der KirchenZeitung der Diözese Linz gelingt, zu 100 Prozent aus eigenen Mitteln zu leben, ist für den ganzen deutschen Sprachraum eine sehr seltene Ausnahme. Von der Miete bis zu den Personalkosten – alles von unseren Leserinnen und Lesern finanziert. Nur wer wirklich Interesse hat, bezieht sie auch. Das ist unsere Stärke.

kath.net: Zahlreiche andere österreichische Kirchenzeitungen haben ja nur mehr einen Bruchteil der Auflage der Linzer Kirchenzeitung. Der „Sonntag“, die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien, hat beispielsweise etwas über 13.000 Abos. Wird es hier in den nächsten Jahren zu einem Kirchenzeitungssterben kommen oder werden hier Kirchenzeitungen zusammengelegt werden müssen? Was prognostizieren Sie hier für die Zukunft?

Fellinger: Zum ersten: Die Diözese Linz ist eine sehr vitale Diözese. Das zeigt sich in einem lebendigen Klima des Dialogs – und es zeigt sich auch in einer starken Kirchenzeitung. Zum zweiten Teil der Frage: Mit einem Zeitungssterben rechne ich nicht. Ein Teil der Kirchenzeitungen – jene von Feldkirch, Innsbruck Eisenstadt und Linz – arbeitet schon lange eng zusammen. Darüber hinaus gibt es Zusammenarbeit unter allen Kirchenzeitungen. Das bauen wir aus. In der Fastenzeit zum Beispiel wird Bischof Dom Erwin Kräutler aus Brasilien Fastenimpulse in den Kirchenzeitungen Österreichs und von Südtirol geben. Nicht zusammenlegen, sondern zusammenarbeiten ist der Weg. Das ist wie bei den Pfarren: Wo nur fusioniert wird, wird das Pfarrleben nicht stärker, sondern dünner. Eine Kirchenzeitung gehört einfach zur Grundausstattung einer lebendigen Diözese, die an sich glaubt.


kath.net: Kritiker der Linzer Kirchenzeitung bewerten die Zeitung als überdurchschnittlich „liberal“ und „romkritisch“ ein. Sehen Sie dies als Kritik oder als Lob und können Sie diese Einschätzung teilen?

Fellinger: Kritisch zu sein ist nichts Schlechtes. Die KirchenZeitung ist zum Beispiel sehr kritisch einer verschwenderischen oder auch egoistischen Lebensweise gegenüber. Kritisch sind wir, wenn Lebensschutzfragen infrage stehen, etwa auf europäischer Ebene – vom Lebensschutz für Ungeborene bis hin zum menschenwürdigen Leben bis zum letzten Tag. Was die Kirche betrifft, so ist mir eine große Bandbreite wichtig – von „liberal“, was immer Sie damit meinen – bis hin zu „konservativ“ oder auch traditionsbewusst. Die KirchenZeitung soll das breite gemeinsame Forum sein, an dem sich die Katholikinnen und Katholiken zu Hause wissen. Sie soll die Katholik/innen von der einen Seite mit jenen, die ganz andere Einstellungen in Kirchenfragen haben, in Verbindung halten. Die Themen, die sie bewegen, sollen offen diskutiert werden – aber auch nicht unbeantwortet stehen gelassen werden. Dass die kirchenamtliche Lehrmeinung entsprechend deutlich sein muss, ist ja selbstverständlich.

kath.net: Eine Kirchenzeitung ist ja auch die Zeitung des jeweiligen Bischofs. Wie oft gibt es hier Gespräche mit dem Bischof bzw. wie viel Einfluss nimmt der Bischof auf die Zeitung?

Fellinger: Die KirchenZeitung ist die Zeitung der ganzen Diözese – so sagen es uns unsere Richtlinien. Dem Bischof kommt dabei natürlich jener besondere Platz zu, den er als Bischof einnimmt. Wir verstehen – und das ist Konzilstradition – die KirchenZeitung als „Runden Tisch“, an dem die Freuden und Hoffnungen, die Trauer und die Ängste der Menschen Platz haben sollen. Über die Linie der Zeitung habe ich mit unserem Bischof und mit dem von ihm bestellten Herausgeber – Bischofsvikar Wilhelm Vieböck – regelmäßige als auch anlassbezogene Gespräche. In der Diözese Linz haben wir da Gott sei Dank immer einen kurzen und guten Draht zu den Leitenden. Die Anliegen des Bischofs nehmen wir sehr ernst. Eine Wertschätzung gegenüber dem Bischofsamt kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass man ihn nicht zu jedem x-beliebigen Thema befragt. Ein Bischofswort in der Zeitung soll schon etwas Besonderes sein.

kath.net: Sie sind seit vielen Jahren katholischer Journalist. Welche Attribute soll ein katholischer Journalist haben bzw. was ist Ihnen als katholischer Journalist besonders wichtig?

Fellinger: Wir haben einmal als Motto für unsere Zeitung verwendet „Wir zeigen, dass es anders geht.“ Damit meine ich auch die journalistischen Methoden. Ein Kirchenzeitungsjournalist oder eine Journalistin soll wertschätzend mit den Menschen umgehen, über die er oder sie berichtet.

Er soll aufzeigen, aber nicht bloßstellen. Er soll seinen Ehrgeiz weniger für sich selbst als für die Kirche und die KirchenZeitung einsetzen. Er soll mehr das Gute in den Menschen vermuten als sie irgendwelcher Verfehlungen zu verdächtigen. Und: Er soll im Blick auf die Zukunft doch optimistisch sein – also daran glauben, dass die Kirche mit ihrer Botschaft Zukunft hat. Wenn dem nicht so wäre, sollte er es bleiben lassen. Den Leuten etwas vormachen, woran man selbst nicht glaubt, wäre journalistisch unredlich und – in Glaubenssprache formuliert: eine Lüge. Anders gesagt: Die zehn Gebote sind auch für einen Kirchenzeitungsjournalisten ein guter Maßstab.

kath.net: Herzlichen Dank für das Interview.


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Foto: (c) Linzer Kirchenzeitung


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